Neinstedter Stiftung beschreitet in der Diakonenausbildung neue Wege

16.02.2016

Neinstedter Stiftung beschreitet in der Diakonenausbildung neue Wege

Ab diesem Jahr findet die Diakonenausbildung in Neinstedt unter veränderten Bedingungen statt.

Im letzten Jahr feierte die Evangelische Stiftung Neinstedt ihren 165. Geburtstag, Ausgangspunkt für ihre Gründung war das "Knabenrettungshaus". Parallel hierzu weist jedoch die Ausbildung von Diakonen und Diakoninnen eine ebenso lange Geschichte in Neinstedt auf. Und solche Traditionen müssen regelmäßig auf ihre Anwendbarkeit in der Gegenwart überprüft werden. Daher findet ab diesem Jahr die Diakonenausbildung in Neinstedt unter veränderten Bedingungen statt.

Der größte Wandel zeigt sich in der Strukturierung dieser Ausbildung: lebten, arbeiteten und lernten die angehenden Diakoninnen und Diakone zwei Jahre lang im Neinstedter Diakonie-Kolleg auf dem Lindenhof, so wird fortan berufsbegleitende Ausbildung angeboten. Zwar bleibt die Ausbildungszeit von zwei Jahren weiterhin bestehen, allerdings treffen sich die Kollegiat/innen monatlich an zwei bzw. vier zusammenhängenden Seminartagen, die Schulferien sind weiterhin unterrichtsfrei. "Mit diesem berufsbegleitendem Modell ist es möglich, eine zeitgemäße Ausbildungsform zu bieten." so Dorothee Brachmann, Leiterin des Diakonie-Kollegs. Eine weitere Besonderheit besteht darin, dass die Auszubildenden durch die "Diakonische Gemeinschaft der Brüder und Schwestern des Lindehofs Neinstedt" teilhaben am gemeinschaftlichen und geistlichen Leben und somit auf vielfältige Weise unterstützt werden können.

Das Ausbildungskonzept fußt auf der Bildungsinitiative "Wissen Warum" des Diakonischen Werkes Mitteldeutschlands und der EKM sowie auf der deutschlandweit vereinbarten inhaltliche Schwerpunktsetzung durch die Konferenz der Ausbildungsleiter/innen in der Diakonenausbildung des VEDD. An beiden Konzeptentwicklungen arbeitet das Kolleg langjährig mit.

Die jeweiligen Module umfassen vielschichtige Inhalte: "Das Evangelium und die christliche Religion kommunizieren", "In Organisation von Kirche und Diakonie handeln", "Das Soziale gestalten" sowie "Menschen in existenziellen Lebensfragen unterstützen". Die Einsegnung in das Amt des Diakons bzw. der Diakonin erfolgt durch die EKM.

Mit dem Motto "Unser Tun will reden, unser Wort handeln" verdeutlicht Diakon Michael Weide, der für das Diakonie-Kolleg verantwortliche theologische Dozent, das Selbstverständnis des Diakonen-Berufes wie auch dessen Ausbildung. In diesem Kontext vergleicht er diesen Beruf auch mit einem „Brückenbauer“ oder „Grenzgänger“. Während der Gottesdienst vorwiegend Gottes Dienst an der Gemeinschaft der Glaubenden darstelle, der sie ermutigen, trösten, ermahnen und aufbauen will, gehe es im diakonischen Handeln darum, den Gottesdienst hinter der Kirchenschwelle in der Alltagswelt und den Dienst am Mitmenschen zur praktischen Ausprägung kommen zu lassen.

Das Diakonie-Kolleg bietet diese Ausbildung in der beschrieben Form an und lädt dazu Interessent/innen aus haupt- und ehrenamtlichen Arbeitsfeldern der Diakonie und der Kirchengemeinden ein. Interessierte Bewerber/innen sollten über einen staatlich anerkannten Abschluss in einem der Diakonie förderlichen Beruf verfügen und im Berufsleben stehen.

Eine grundständige Vollzeitausbildung zum Diakon/in wird derzeit in Kooperation mit dem "Wichern-Kolleg" des Evangelischen Johannesstifts Berlin angeboten und durch das Diakonie-Kolleg "Lindenhof" sowie der "Diakonischen Gemeinschaft der Brüder und Schwestern des Lindenhofs Neinstedt" begleitet. "Durch diese Zusammenarbeit ist es möglich, sich fachlich auszutauschen und der inhaltlichen Spannbreite der Ausbildung noch gerechter zu werden." zeigt sich Brachmann überzeugt.

Für weitere Informationen steht Ihnen die Leiterin des Diakonie-Kollegs Lindenhof sehr gern zur Verfügung.

dorothee.brachmann@neinstedt.de, Tel. 03947 99130

http://www.neinstedt.de/de/karriere-bildung/diakonie-kolleg.html