Evangelische Stiftung Neinstedt: Über uns

Die Stiftung

Seit über 170 Jahren gestaltet die Evangelische Stiftung Neinstedt diakonisches Gemeinwesen. Heute ist die Stiftung einer der größten Sozialdienstleister im Land Sachsen-Anhalt mit mehr als 1000 Mitarbeitern.
Die Angebote richten sich an Menschen mit geistiger, körperlicher und seelischer Behinderung, Kinder und Jugendliche, Erwachsene und Senioren. Ein besonderes Anliegen der Stiftung ist es, Teilhabe am gesellschaftlichen Leben auch für Menschen mit schweren geistigen, körperlichen und Sinnes - Behinderungen zu ermöglichen. Die Evangelische Stiftung Neinstedt ist an mehreren Standorten Träger von Kindertages- Ausbildungs-, Förder- und Werkstätten, Schulen und Gesundheitszentren und bietet ein differenziertes Wohnangebot für Menschen jeden Alters mit unterschiedlichem Hilfebedarf. Dabei arbeitet die Stiftung mit vielen Partnern im Handwerk, in den Dienstleistungsbereichen, der Industrie, den Kirchengemeinden und Verwaltungen der Kommunen und des Landes zusammen.
Die Evangelische Stiftung Neinstedt ist Teil der weltweiten Diakonie und Mitglied im Diakonischen Werk Evangelischer Kirchen Mitteldeutschland e.V.

Unsere Stärken

Durch unsere jahrzehntelange Tätigkeit haben wir ein starkes Netzwerk aufgebaut, auf das wir zurückgreifen können, um personenzentrierte und vielfältige Dienstleistungen anzubieten. Unsere hohen Fachkompetenzen vereinen sich in den Bereichen der Pädagogik, Heilpädagogik, Pflege, Medizin, Therapie, Theologie, Verwaltung und Betriebswirtschaft. Das hauseigene Fortbildungszentrum fördert dabei den Erfahrungsaustausch der Mitarbeiter in den unterschiedlichen Anforderungen und qualifiziert sie stetig.

Wo wir herkommen

Die Familie Nathusius gründete die Stiftung ab 1850. Ihr ging es darum, die Liebe Gottes als Menschen anderen Menschen nahe zu bringen, benachteiligten Menschen Bildungs– und Entwicklungsmöglichkeiten zu eröffnen, ihnen Gemeinschaft und ein Zuhause zu schenken.

Wer wir heute sind

Menschen und ihre sozialen Bedürfnisse sind Motivation unseres Handelns. Dabei ist der christliche Glaube hilfreich. Wir sind ein sozialdiakonischer Dienstleister in der Senioren-, Eingliederungs- und Jugendhilfe und in der Gesundheitswirtschaft. Wir sehen uns als diakonisches Unternehmen in der Verpflichtung, unsere Dienstleistungen wirtschaftlich und in sozialer Verantwortung zu erbringen.

Was uns leitet

Auf der Grundlage christlicher Nächstenliebe unterstützen wir individuelle und ganzheitliche Entwicklung.

Hauptsache menschlich: Menschen sind Ebenbilder Gottes, mit Verstand, Seele und Körper. Jeder Mensch ist wertvoll und hat Würde, die wir achten. Wir entdecken und entwickeln die Stärken, die Menschen mitbringen.
Unter dem Dach der Evangelischen Stiftung Neinstedt begleiten, bilden und fördern wir Menschen verlässlich seit 1850. 

Hauptsache verlässlich: Die christlichen Traditionen schaffen Gemeinschaft. Wir bieten Wohnangebote, Arbeitsplätze, Freizeitgestaltung und therapeutische Möglichkeiten. Wir reden miteinander und hören aufeinander.
Auf uns können sich Menschen verlassen.
Als kompetenter und innovativer Partner übernehmen wir Verantwortung und gestalten Gesellschaft.

Hauptsache verantwortungsbewusst: Wir schenken Menschen Vertrauen. Um unsere Arbeit gut zu machen, benötigen wir gesellschaftliche Partner.
Mit unseren Partnern sind wir im ständigen Dialog, um uns gemeinsam weiter zu entwickeln.
Unser Wissen und unsere Fähigkeiten gestalten das Zusammenleben.

Was wir uns fragen

  1. Wie ehrlich ist unsere diakonische Rede zu dem was wir tun?
  2. Welche sozialen Nöte nehmen wir heute wahr und wie können wir neue Handlungsmöglichkeiten entwickeln?
  3. Wie können wir die Zufriedenheit der Bewohner, der Beschäftigten und der Mitarbeiter fördern?

Die Evangelische Stiftung Neinstedt stellt jährlich einen Jahresbericht vor, der Zeugnis ablegt, wie in der Stiftung gearbeitet wird und welche Ziele erreicht werden.

Die jährliche Berichterstattung gibt Auskunft über Zahlen und Fakten aus der Stiftung, Verwendung von Spendenmitteln und berichtet über verschiedene Entwicklungen und Projekte.

Die Jahresberichte finden Sie hier

Die Evangelische Stiftung Neinstedt wurde von ihren Begründern als Werk christlicher Nächstenliebe errichtet.

Im Jahre 1850 eröffnete Philipp von Nathusius gemeinsam mit seiner Ehefrau Marie auf dem alten Gut Lindenhof in Neinstedt ein Knabenrettungs- und Brüderhaus zur Fürsorge von Waisenkindern und Jungen aus sozial schwachen Familien. In Verbindung damit entstanden diverse Werkstätten und ein landwirtschaftlicher Betrieb auf dem heutigen Marienhof. Im Jahre 1861 wurde eine weitere Einrichtung in Neinstedt eröffnet, das Elisabethstift für geistig behinderte Menschen. Gegründet wurde es von der Schwester von Phillip, Johanne Nathusius. Sie engagierte sich für die umfassende Förderung der behinderten Menschen und widersetzte sich mit ihrer humanitären Arbeit den damals noch üblichen Bewahr-Strukturen in solchen Einrichtungen. Bereits um 1900 gehörte die Elisabeth-Stiftung zu den größten Sozialwerken für geistig behinderte Menschen sowie Anfallskranke in Deutschland.

Beide Stiftungen wurden 1988 zu einer einheitlichen Stiftung unter dem Namen Neinstedter Anstalten zusammengelegt. Am 07. April 2015 erfolgte die Umbenennung in die Evangelische Stiftung Neinstedt.

Aufarbeitung der Geschichte
Anlässlich des 170. Jahrestages der Gründung der Stiftung im Jahre 2020, hat die Stiftung, gemeinsam mit dem Historiker Reinhard Neumann aus Bielefeld ein „Lesebuch zur Geschichte Neinstedts 1850 bis 2020“ veröffentlicht.  (Shop)

Ein besonderes Kapitel in der Geschichte der Stiftung ist die Zeit des Nationalsozialismus und die damit verbundene Euthanasie. In einem gewaltigen Stück der Aufarbeitung ist es Reinhard Neumann gelungen, die unfassbaren Geschehnisse in dieser Zeit in Neinstedt zu dokumentieren.1.019 Menschen aller Altersgruppen, aus dem Elisabethstift und aus der Führsorgeerziehung des Lindenhofs, wurden abtransportiert. Ein großer Teil dieser Menschen fand den Tod in den so genannten Zwischenanstalten oder wurde systematisch in Bernburg ermordet. Es ist gelungen, die Namen dieser Menschen zu ermitteln. Nun soll ihnen mit einem Gedenkort ihre Identität wiedergegeben werden.

Vor der Lindenhofskirche entstand im Jahr 2022 ein Gedenkort für die Opfer der Euthanasie.

Weiteres zum Thema Euthanasie:

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Gedenkort für die Opfer der Euthanasie

Gedenkort

Hauptsitz ist in Neinstedt am nordöstlichen Rand des Harzes.

Weitere Standorte befinden sich im Harzkreis und Bördelandkreis.

Übersichtsplan

Mitgliedschaft in Verbänden

Die Evangelische Stiftung Neinstedt ist Mitglied des anerkannten Wohlfahrtsverbandes - Diakonisches Werk. Durch die Mitgliedschaft ist die Stiftung eingebunden in die Interessenvertretung des Diakonischen Werkes in Bezug auf die Gestaltung der Sozialpolitik in Sachsen-Anhalt und bundesweit. Kollegialer Austausch und Erarbeitung sozialfachlicher und sozialwirtschaftlicher Expertise durch die Mitarbeit in Gremien des Diakonischen Werkes, stärken die Stiftung. Die Evangelische Stiftung Neinstedt ist ebenfalls Mitglied im Bundesverband Evangelischer Behindertenhilfe e.V.

Kooperationen und Partnerschaften

Die Evangelische Stiftung Neinstedt arbeitet mit vielen engagierten Partnern regional und überregional zusammen.

Ziele der Zusammenarbeit:

  • Regional investieren
    Zusammenarbeit mit Dienstleistungsbereichen, Industrie, Handwerk der Kommunen und des Landes
  • Ideen teilen
    Zusammenarbeit mit Kirchgemeinden
  • Verwaltung organisieren
    Zusammenarbeit mit Sozialverwaltung des Landes
  • International austauschen und unterstützen
    Zusammenarbeit mit Diakonie Zentrum in Tansania und der Diakonischen Gemeinschaft in den USA