Reinhard Neumann: Den Zahlen einen Namen geben

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Die Verlegungen von Neinstedter Pfleglingen und Fürsorgezöglingen von 1937 bis 1943

2022. ISBN 978-3-7395-1343-0
Gb. 25 x 17 cm. 332 S. 29 sw. Abb. 1 farb. Abb. 795 gr.

Aus den Neinstedter Anstalten wurden zwischen 1937 und 1943 1.019 Personen in Einrichtungen verlegt, die im Zusammenhang mit dem »Euthanasie«-Mordprogramm des NS-Regimes gestanden haben. Etliche von ihnen wurden in den »Euthanasie«-Anstalten Bernburg und Brandenburg ermordet, viele weitere verstarben schon in den Zwischenanstalten. Diese Menschen galten aufgrund ihrer Beeinträchtigung als »lebensunwert« oder sie wurden als »asozial« diffamiert, weil sie sich nicht in die von den Nazis propagierte »Volksgemeinschaft« einfügen ließen. Die Intention der NS-Täter war es, die Namen der Neinstedter Opfer zu tilgen, sie verschwinden zu lassen und sie zu einer bloßen Zahl auf einer Liste zu degradieren. Jahrzehnte später wird an diese Personen erinnert, ihre Namen werden genannt. Damit wird ihre politische, kulturelle, soziale, rechtliche, kurz gesagt ihre menschliche Würde wiederhergestellt.

Reinhard Neumann, geb. 1956 in Bielefeld, war Dozent an der Fachhochschule der Diakonie und Historiker an der Evangelischen Bildungsstätte für Diakonie und Gemeinde der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. Er forscht und veröffentlicht zu Themen der Diakonie-, Landes- und Sozialgeschichte.


Inhaltsverzeichnis

Zum Geleit • 9
Prolog • 15
Danksagung • 21

Die zwischen 1937 und 1943 verlegten 1.019 Personen • 25

Die Vorgeschichte bis zum Jahr 1933 • 71
»Ein blühender Staat und eine gute Medicinal-polizey« • 71
Exkurs I: Der angebliche Umgang mit beeinträchtigten Menschen in der Antike • 80
Exkurs II: Martin Luthers Darstellung von Menschen mit Beeinträchtigungen • 82
Eugenik und Rassenhygiene • 93
Erster Weltkrieg und Weimarer Republik • 96
Die Haltung der Evangelischen Kirche und der Inneren Mission (IM) bis 1933 • 101

Die Radikalisierung im Umgang mit »lebensunwertem Leben« von 1933 bis 1939 • 107
Zwangssterilisierungen in den Neinstedter Anstalten • 107
Die »Reinigung des Volkskörpers« in der NS-Propaganda: Die »Reichsärzteführung« und das »Rassenpolitische Amt der NSDAP« • 114
Der Einfluss der Nationalsozialisten und der Deutschen Christen in den Neinstedter Anstalten, 1930-1933 • 118
Die Ideologie der NS-Diktatur: Martin Knolle und Hans Sommerer kommen nach Neinstedt, 1934-1939 • 123
Verlegungen von Neinstedter Pfleglingen in die Landesheilanstalt Jerichow, 30. September 1938 • 129
»Unser Werk. Ein ABC der Inneren Mission«. Eine Veröffentlichung aus dem Jahr 1939 • 134

Der Zweite Weltkrieg und die nationalsozialistischen »Euthanasie«-Morde bis 1941 • 137
Die NS-Kriegszielplanungen • 137
Die »Saarevakuierten« • 139
Die Aufarbeitung der NS-Verbrechen und Einblicke in das »Euthanasie«-Mordgeschehen • 143
Die »Hartheim«-Statistik • 144
Die erste Phase der »Euthanasie«-Morde, 1939-1940 • 149
Die Kenntnisse über die »Euthanasie«-Morde innerhalb der Inneren Mission • 158
Verlegungen von Neinstedter Bewohnerinnen und Bewohnern in die Zwischenanstalten, 1941 • 164
Die Auseinandersetzungen zwischen dem Neinstedter Direktor Hans Sommerer und dem Anstaltsarzt Hermann Nobbe • 166
Der Krieg gegen die Sowjetunion: Die »Euthanasie«-Morde gehen weiter • 173
Einige Opfer-Biografien (1) • 177

Die »Euthanasie«-Mordanstalt Bernburg • 197
Einige Täter-Biografien (1) • 201
Der bürokratisierte Massenmord • 210
Gehirnentnahmen • 214
Rettungsversuche und »Abrufungen« in die Zwischenanstalten, 1941 • 225

Die Zwischenanstalt Altscherbitz und weitere Einrichtungen im Umfeld der »Euthanasie«-Morde • 231
Die Landesheilanstalt Altscherbitz • 233
Die Landesheilanstalt Haldensleben • 236
Die Landessiechenanstalt Hoym • 238
Die Landesheil- und Pflegeanstalt Pfafferode • 241

Weitere Ereignisse ab dem Frühjahr 1941 • 249
Evakuierungen aus Lübtheen/Mecklenburg in die Neinstedter Anstalten, April 1941 • 249
Die Beendigung der »Aktion T4«, 24. August 1941 • 250
»Eine Kirche, die sich den Mund verbieten lässt, gibt sich selber auf«. Beispiele für den kirchlichen Widerstand • 252
Neinstedt im Herbst 1941: Verlegungen und Todesfälle • 256
Die Abtransporte von Neinstedter Bewohnern im Jahr 1942 • 257
Weitere Opfer-Biografien (2) • 262
Verlegungen von Neinstedter Fürsorgezöglingen in die Landesheilanstalt Uchtspringe, 1943 • 267
Weitere Opfer-Biografien (3) • 274
Weitere Täter-Biografien (2) • 278
Verlegungen von Neinstedter Fürsorgezöglingen in das Landeserziehungsheim Gut Lüben und in die Arbeitsanstalt Schönebeck/Elbe • 280
Die Neinstedter Anstalten in den letzten Kriegsjahren • 285
Einige Besonderheiten: Die Situation der »Selbstzahler« und der »Nichtarier« in den Neinstedter Anstalten • 288

Epilog – was noch zu schreiben bleibt • 293

Abbildungen • 301

Quellen- und Literaturverzeichnis • 317
Personenverzeichnis • 327

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