20.04.2024
Urkunde wurde überreicht
Seit Anfang des Jahres ist der Marienhof in Neinstedt ein zertifizierter Arche-Hof. Diese Weiterentwicklung wurde nun mit einem Fest am 20. April 2024 gefeiert.
Im Rahmen des Festes wurde die offizielle Urkunde zur Aufnahme in die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH) von der Geschäftsführerin der GEH, Antje Feldmann, an den Landwirt auf dem Marienhof, Niels Schneegaß, überreicht.
Als sichtbares Zeichen der Arche flogen weiße Tauben in die Luft.
Antje Feldmann ist am Morgen aus Witzenhausen, Hessen, wo sich der Standort der GEH befindet, nach Neinstedt angereist. Sie berichtet: „Wir freuen uns, dass wir hier in Neinstedt mit der Evangelischen Stiftung und dem Marienhof einen weiteren Partner im Arche-Projekt der GEH haben. Der Schwerpunkt der Erhaltungsarbeit liegt im Bereich der regionalen Nutztierrassen im Harz. Durch den Marienhof haben wir jetzt auch einen zuverlässigen Partner in Sachsen-Anhalt.“
Niels Schneegaß erläutert: „Als Landwirt liegen mir die Tiere am Herzen. Wir haben uns für das Projekt entschieden, um eine höhere Artenvielfalt auf dem Hof zu haben. Die Ziegen und die Schafe sind eine sehr gute Ergänzung für unsere Rinder.“
Beim Fest gab es Kutschfahrten, Reitangebote und an vielen Ständen informierten die regionalen Partner des Hofes über sich und die Zusammenarbeit mit dem Marienhof, wie zum Beispiel die GEH, der Rassegeflügelzuchtverein Neinstedt, die Getreidemühle Schröder aus Thale, der Westerhäuser Käsehof und der Hederslebener Hofladen. Handwerkliches gab es von der Tagesförderung und der Keramikwerkstatt der Stiftung.
Der Erlebnisspielplatz und das Streichelgehege waren ebenfalls geöffnet und luden die kleinen und großen Besucher zum Entdecken ein. Als kulinarisches Angebot gab es leckere Speisen vom Grill und Kuchen aus der hauseigenen Bäckerei. Die besonderen Stars waren natürlich die Arche-Tiere, die man hautnah erleben konnte.
Hintergrund: Ein Arche-Hof ist eine Zucht- und Präsentationsstätte alter und in ihrem Bestand gefährdeter Nutztierrassen. Neben dem Harzer Roten Höhenvieh werden auch das Merino Fleischschaf und die Harzer Ziege in Zusammenarbeit mit der GEH in ihrem Bestand erhalten. Die Landwirtschaft auf dem Marienhof arbeitet auf einem hohen Standard und leistet einen nachhaltigen Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft. Die Ziegen und Schafe tragen dazu bei, die Landschaft zu pflegen, indem sie den Bewuchs auf den Wiesen und Streuobstwiesen kurzhalten.
Der Marienhof ist ein besonderer Ort. Hier wird nicht nur die Teilhabe von Menschen mit seelischen und geistigen Beeinträchtigungen am Arbeitsleben sichergestellt, sondern auch der inklusive Aspekt in den Mittelpunkt gerückt. Etwa 90 Menschen mit und ohne Behinderung finden in den verschiedenen Bereichen auf dem Marienhof sinnerfüllte Arbeit. Sie kümmern sich um die 1.200 Hühner, 40 Rinder, Ziegen und Schafe oder arbeiten im Gemüseanbau. Zudem gibt es eine Imkerei, eine Mosterei und eine Bäckerei. Die landwirtschaftlichen Erzeugnisse des Hofes werden mit großer Sorgfalt hergestellt und können im Hofladen erworben werden. Ein weiterer Bestandteil des Marienhofs ist eine Landschaftspflegegruppe, die ihre Dienste auch für Kunden außerhalb der Stiftung anbietet