Wahlforum in der Evangelischen Stiftung Neinstedt

14.09.2017

Wahlforum in der Evangelischen Stiftung Neinstedt

Am Dienstag, den 12. September, waren die Direktkandidaten des Wahlkreises Harz in die Werkstatt für behinderte Menschen der Evangelischen Stiftung Neinstedt eingeladen. Bereits im Vorfeld dieser Veranstaltung gab es einen Termin mit dem Behindertenbeauftragten der Landesregierung, Adrian Maerevoet, um die wichtigsten Fragen zum Ablauf der Bundestagswahl zu besprechen. So waren die Plätze in der Werkstatt auch restlos mit interessierten Bewohnern, Beschäftigten der Werkstatt und Mitarbeitern der Stiftung besetzt.

Direktkandidaten des Wahlkreises Harz stellten sich den Fragen der Bewohnern und Beschäftigten der Stiftung

Die vier Kandidaten, Heike Brehmer (CDU), Susan Sziborra-Seidlitz (GRÜNE), Denise Köcke (FDP) und Ronald Bischoff (AFD) nahmen dieses Angebot an. Eberhard Brecht (SPD) und Evelyn Edler (Linke) konnten leider nicht teilnehmen und ließen sich entschuldigen.
Schon in der Begrüßung der Kandidaten wurden diese durch den moderierenden pädagogisch- diakonischen Vorstand der Stiftung, Hans Jaekel, mit den Kernaussagen ihren Parteien zu einem Statement aufgefordert und was man persönlich im Bundestag bewirken möchte. So betonte Heike Brehmer auch gleich, dass Frau Merkel, die sie als „Mutti“ benannte, gut für unser Land ist. Persönlich würde sie als bisherige Vorsitzende des Tourismusausschusses gerne den barrierefreien Tourismus weiter ausbauen. Susan Sziborra-Seidlitz wusste zu berichten, dass nur wenn es der Umwelt gut geht, geht es auch den Menschen gut. Denn nur eine gesunde Umwelt ist lebenswert, egal ob arm, reich, behindert oder nicht. Die Pflegepolitik würde sie gerne im Bundestag zu ihrer Kernaufgabe machen. Denise Köcke möchte, dass die Gäste der Veranstaltung ihr Leben selbst bestimmt gestalten können, mit so wenig Staat wie möglich. Die Chancengleichheit in der Bildung nennt sie als ihren Schwerpunkt. Roland Bischoff ermahnte, das eine Zuwanderung nach Deutschland nach klaren Regeln erfolgen soll. Für die Umsetzung sozialer Fragen in Berlin könnte er sich einen Berater aus der Behindertenhilfe als Unterstützung vorstellen.

In der nachfolgenden Diskussion, kamen zahlreiche Fragen aus dem sehr interessierten Publikum. So ging es z.B. um den öffentlichen Personennahverkehr, welcher gerade für die Bewohner und Beschäftigten eine große Rolle spielt. Als öffentliche Daseinsvorsorge für alle Menschen, betitelte dies Susan Sziborra-Seidlitz. Denise Köcke sah riesige Chancen durch den ÖPNV für die Region. Die Erweiterung des Rufbussystems hält Heike Brehmer für wichtig und Roland Bischoff will den Nahverkehr an den Bedürfnissen der Menschen ausrichten.
Die Friedenspolitik und die Angst vor Konflikten spielte eine weitere großen Rolle in den Fragen des Publikums. Hier waren sich die Kandidaten einig, dass gerade bei Waffenlieferungen sensibler umgegangen werden müsse.

Weitere Fragen waren die Höhe der Vergütung für Beschäftigte der Werkstatt und das Renteneintrittsalter für Menschen mit Einschränkungen. Auch das Bundesteilhabegesetz, war ein Thema, befürchtet man doch, dass es vielleicht in der Zukunft keine Werkstätten für behinderte Menschen mehr geben könnte.

Auch der Umweltschutz, der Mindestlohn, die Gesundheitsreform und die Zuwanderung waren Themen im weiteren Verlauf.
Zum Abschluss der fast zweistündigen Diskussion bedankte sich Moderator Hans Jaekel bei den Kandidaten und gab ihnen noch drei Wünsche aus der Sicht der Evangelischen Stiftung Neinstedt mit auf den Weg.

So wünsche sich die Stiftung auch in der Zukunft solche Debatten mit den Politikern, gerade in der Umsetzung mit dem Bundesteilhabegesetz um ein wirkliche Teilhabe der Menschen zusichern zu können.

Der öffentliche Personennahverkehr müsse als existentielles Gut für unsere Bewohner und Beschäftigen erhalten und ausgebaut werden.
Sie müssen sich für den Frieden auf der Welt stark machen und als Mittel die Entwicklungspolitik als Friedenspolitik stärken.