„Für die Schwächsten in unserer Gesellschaft“ – 20 Jahre Angehörigen- und Betreuerbeirat ABB

18.01.2016

„Für die Schwächsten in unserer Gesellschaft“ – 20 Jahre Angehörigen- und Betreuerbeirat ABB

Rückblick der langjährigen Vorsitzenden des ABB, Frau Ingeborg Hirt

Vor 20 Jahren hatte ein damaliger Hausvater die Idee, dass sich der Vorstand unserer Einrichtung, Mitarbeiter, Angehörige sowie Betreuer in Form eines „Angehörigen- und Betreuerbeirates“ zusammenschließen. Dieser Zusammenschluss ging dann sehr schnell, bereits im September 1995 wurde der Vorstand gewählt. Als Vorsitzender wurden Dr. Dietrich Findeisen und für den weiteren Vorstand Erika Fieseler und Ingeborg Hirt gewählt. Im September 1999 wurde der ABB als eingetragener Verein registriert, im gleichen Monat erfolgte die Wahl des neuen Vorstandes. Hieraus ging Erika Fieseler als stellvertretende Vorsitzende und Ingeborg Hirt als Vorsitzende hervor, beide übten dieses Amt viele Jahre aus.

Die Aufgaben des Vereines wurden in der Satzung festgelegt, hier nur ein kleiner Ausschnitt:

- Der ABB vertritt die Interessen der hier lebenden Menschen mit Behinderungen sowie deren Angehörige und gesetzliche Betreuer.
- Finanzielle Unterstützung der Bewohner, da es zahlreiche Notwendigkeiten im Alltag gibt, wofür kein Amt finanziell aufkommt.
- Vermittlung bei möglichen Konflikten.
- Beratung bei Gesetzgebungsverfahren.
- Der ABB berät und unterstützt die Gremien unserer Einrichtung bei der Einführung und Durchsetzung sozialer und sozialpolitischer Maßnahmen gegenüber kirchlichen und stattlichen Stellen.
- Vernetzung mit ähnlichen Gremien.

Die Bilanz unseres ABB lässt sich zweifelsfrei sehen. So konnten wir dank der Spenden und Mitgliedsbeiträge bspw. ein ebenerdiges Trampolin für die Schwerstbehinderten, Pferde für die Therapie, Instrumente für unsere Schrottband, Trikots für die Sportler, spezielle Sport- und Spielgeräte, Materialien für die Tagesförderung etc. mitfinanzieren.

Um die Angehörigen und Betreuer zu informieren, führten wir einmal pro Quartal eine Mitgliederversammlungen durch. Hierzu luden wir u.a. kompetente Referenten ein, die über gesetzliche Grundlagen für Menschen mit Behinderung referierten, natürlich immer mit anschließender Diskussion. Ein durchgehender Punkt bei diesen Veranstaltungen waren die Neuigkeiten aus der Evangelischen Stiftung Neinstedt. Aus meiner Sicht ein sehr wichtiger Punkt, ist es doch unerlässlich, die Angehörigen und Betreuer von offizieller Seite informiert werden und nicht über den „Buschfunk".

Seit 2013 ist der „Gute Hirte" in Wernigerode unter dem Dach der Evangelischen Stiftung Neinstedt. Wir als Vorstand des ABB haben mit den Angehörigen und Betreuern Kontakt aufgenommen und in einigen Aussprachen den Angehörigen und Betreuern unseren ABB vorgestellt.

Sehr gut war immer die Zusammenarbeit zwischen uns und dem Vorstand der Neinstedter Stiftung. Es war ein gegenseitiges Nehmen und Geben, wobei wir immer nach bestem Wissen und Gewissen versucht haben, diese Unterstützung und Hilfe zu geben. Auch kritische Gedanken wurden dankend angenommen.

Allein die 20 Jahre der Tätigkeit in unserem ABB zeigen, wie wichtig es ist, sich für die Belange der Menschen mit Behinderung einzusetzen. Sie sind die Schwächsten in unserer Gesellschaft. Sie können sich oft nicht selbst vertreten. Wenn wir ihnen nicht Hilfe und Unterstützung anbieten und uns dafür einsetzen, dass ihre Lobby und ihre Rechte in der Gesellschaft gestärkt werden, wer dann?

Auch in Zukunft wird sich ein ABB e.V. für das Wohl der Menschen mit Behinderung einsetzen und sich dafür einbringen, dass die Menschen in unserem Land sie nicht vergessen. Für diese Menschen müssen wir uns alle engagieren.