Gedenkort in Neinstedt – Für die Opfer der Euthanasie

2 | Wettbewerb mit der Burg Giebichenstein
Zur Umsetzung des komplexen Themas


Für die Gestaltung des Gedenkorts wurde ein Wettbewerb an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein ausgelobt. 12 Studierende und Alumni reichten ihre Vorschläge zur Gestaltung ein.

Eine Juri, bestehend aus Vertretern des Kunstmuseums Magdeburg, der Kunsthochschule Halle, bildenden Künstlern und der Evangelischen Stiftung Neinstedt beurteilten in mehreren Sitzungen die eingereichten Entwürfe. Die in die engere Wahl gekommenen Entwürfe, unter ihnen auch der Siegerentwurf, wurden in einer öffentlichen Ausstellung in Neinstedt vorgestellt. Frau Ulrike Mohr, Bildende Künstlerin und Lehrbeauftrage der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, koordinierte den Wettbewerb und übernahm die Vorprüfung.

Der Siegerentwurf stammt von Stine Albrecht und beinhaltet eine flache Bodenskulptur, welche sich bewusst räumlich zurücknimmt, sich dabei aber gut in das Landschaftsbild integriert sowie einen Kontrast zur Umgebung, den emporragenden Kastanien, dem Euthanasiedenkmal von Wieland Schmiedel, der Lindenhofskirche und der bewegten Landschaft des Harzvorlandes bildet.

Für den Gedenkort entstand, auf einer Wiese, umrahmt von Kastanien, die flache Bodenskulptur einer Blüte in Form eines 35 cm breiten Messingbandes. Eingeprägt darauf finden sich die Namen der Euthanasieopfer aus Neinstedt. Die Opfer erhalten mit ihrem Namen auch ihre Würde zurück.

Steckbrief Stine Albrecht
Absolventin Kunsthochschule
Burg Giebichenstein

  • geboren 1988 in Stralsund
  • Goldschmiedeausbildung an der Zeichenakademie Hanau
  • Studium der Bildhauerei an der Burg Giebichenstein Halle/Saale
  • Meisterschülerin von Rolf Wicker
  • freischaffende Künstlerin seit 2020
  • lebt und arbeitet auf Rügen

Der Gedenkort hat die Farben
Blau und Gold. Sie bedeuten:
Ewiges Leben im Paradies


Blau: Inmitten der Blüte ist eine ganzjährig blau blühende Bepflanzung, zum Beispiel mit Schwertlilien, angelegt.

Gold: Die goldfarbene Blumenform zitiert die sakralen Schmuckornamente der Deckenmalerei der Apsis in der Lindenhofskirche, die auf blauem Hintergrund für ewiges himmlisches Leben im Paradies stehen.

Bepflanzungsplan:

  • Krokusse von Januar bis Februar
  • Schwertlilien von März bis Juni
  • Ballonblumen von Juli bis August
  • Herbstastern von September bis Oktober
  • Herbstkrokusse von Oktober bis November

"Würdevoll soll den Opfern an diesem Ort gedacht werden. Sie bekommen einen Platz auf Erden, der ihnen nach dem grausamen Mord ein himmlisches Leben nach dem Tod wünschen lässt."

Stine Albrecht, Künstlerin

Detail einer Messingplatte

Erklärende Worte von Hans Jaekel | Wettbewerb mit der Burg Giebichenstein


Erfahren Sie hier über den von uns ausgelobten Wettbewerb für junge Künstler, in Zusammenarbeit mit der Kunsthochschule Burg Giebichenstein, zur Gestaltung eines Gedenkorts für die Opfer der Euthanasie, damit diese, mit ihrem Namen auch ihre Würde zurückbekommen.