Schwerbehindertenvertreter besuchen die Stiftung

28.04.2023

Schwerbehindertenvertreter besuchen die Stiftung

Wie funktioniert eine Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM)?

Um dieses herauszufinden, besuchten die Schwerbehindertenvertreterinnen und Vertreter des Geschäftsbereiches des Ministeriums für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten die teamwork-Werkstätten der Evangelischen Stiftung Neinstedt.

Organisiert wurde der Besuch durch Jörg Polster, der Hauptvertrauensperson der schwerbehinderten Menschen des Ministeriums. Neben ihm waren die Vertreterinnen und Vertreter aus den nachgeordneten Bereichen im Ministerium in Neinstedt.

Jörg Polster berichtet: „Wir machen regelmäßig Fortbildungen zum Thema Behinderung. Dieses Mal waren wir in Thale. Wir arbeiten alle in der Verwaltung. Ich bin häufig in meinen zahlreichen Ehrenämtern unterwegs, auch in Werkstätten für behinderte Menschen und wollte meinen Kolleginnen und Kollegen zeigen, wie förderlich und nutzbringend diese Werkstätten sind. Da kam die Idee, hier in Neinstedt um einen Einblick in die umfangreiche Arbeit zu bitten.“

Dieser Bitte kam die Evangelische Stiftung Neinstedt natürlich gerne nach. So wurde die Gruppe vom Bereichsleiter, Andreas Kilkis und Stephan Petri, Mitarbeiter im begleitenden Dienst der WfbM, herzlich empfangen. Zu Beginn der Führung erläuterte Andreas Kilkis die Arbeit im Berufsbildungsbereich und die Notwendigkeit eines einheitlichen Bildungsnachweises. Nach zwei Jahren im Berufsbildungsbereich, erhalten alle ein persönliches Zertifikat als Bildungsnachweis für ihre Leistungen in den erprobten Arbeitsbereichen. Es wurde durch die Landesarbeitsgemeinschaften der Werkstätten für behinderte Menschen Sachsen-Anhalt eine Arbeitsgruppe „Rahmenlehrpläne und Zertifikate“ ins Leben gerufen. Die Zertifikate sind durch das Land Sachsen-Anhalt beglaubigt, um hier die Ausbildung der Menschen mit Behinderung besonders zu würdigen. Um auch Absolventen aus dem Berufsbildungsbereich für den ersten Arbeitsmarkt attraktiv zu machen, fehle leider noch eine Anerkennung der Berufsqualifizierung von zum Beispiel der Industrie- und Handelskammer.

Anschließend gab es einen Rundgang durch die verschiedenen Arbeitsbereiche der WfbM. Die Gäste erhielten einen Überblick über die Tätigkeitsfelder WfbM. Sie zeigten sich beeindruckt über die hier geleistete Arbeit und die Möglichkeiten der Förderung für die etwa 300 Beschäftigten der teamwork-Werkstätten.

Hintergrund:

Innerhalb der teamwork-Werkstätten der Evangelischen Stiftung Neinstedt gibt es für Menschen mit Behinderungen geschützte Arbeitsplätze. Durch ein sicheres, strukturiertes und arbeitnehmerähnliches Beschäftigungsverhältnis wird den Betroffenen Halt und soziale Sicherheit gegeben. Die Beschäftigten übernehmen verantwortungsvolle Tätigkeiten und erhalten Wertschätzung. Das fördert die aktive Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.

Im vorgeschalteten Berufsbildungsbereich erhalten sie eine berufliche Qualifizierung, die auf ihren individuellen Unterstützungsbedarf ausgerichtet ist. Zum Beispiel bekommen sie berufliche Kenntnisse und Fertigkeiten vermittelt, wie etwa den Umgang mit Werkstoffen, Werkzeugen oder Maschinen. Dadurch sollen sie lernen, berufliche Tätigkeiten eigenständig auszuführen. Zusätzlich werden sie dabei unterstützt ihre sozialen Kompetenzen zu stärken und Ihre Persönlichkeit weiterzuentwickeln. Die berufsbildenden Maßnahmen können sie auch ganz oder teilweise in Betrieben des allgemeinen Arbeitsmarktes absolvieren, beispielsweise durch ein Betriebspraktikum oder auf einem ausgelagerten Berufsbildungsplatz.