25.08.2023
Am Freitag, dem 25. August wurde in der Langen Gasse 23 in Quedlinburg kräftig gefeiert.
Vor 20 Jahren gab es die Überlegung, auch Menschen mit größerem Förderbedarf ein Angebot in der Welterbestadt zu bieten. Dieses Wohnprojekt ist gelungen und feiert nun bereits zum zweiten Mal ein rundes Jubiläum.
Diakon Wolfgang Oswald begrüßte die Anwesenden und betrachtete die vergangenen Jahre. Von den ersten Überlegungen, ein Wohnprojekt in Quedlinburg zu starten. Am Anfang stand die Frage: „Wer soll dort hinziehen, wo es doch in Neinstedt so schön ist“, so Wolfgang Oswald. Er bringt den Umzug nach Quedlinburg in Verbindung zur Bibel: „Getreu den Worten in Jeremia 29 ‚suchet der Stadt Bestes‘, habt ihr euch auf den Weg gemacht und hier ein wunderbares Zuhause aufgebaut.“
Als Gastgeberin richtete auch die zuständige Wohnverbundsleitung, Cornelia Zoske, ihre Worte an die zahlreichen Gäste. Neben den Angehörigen, Betreuerinnen und Betreuern ließen sich es auch der Oberbürgermeister der Welterbestadt Quedlinburg, Frank Ruch und weitere Vertreterinnen und Vertreter der Stadt nicht nehmen, bei diesem besonderen Anlass vor Ort zu sein.
Cornelia Zoske betonte: „Wir haben in den letzten Jahren viele Höhen und auch Tiefen erlebt. Wir hatten unzählige bewegende Begegnungen. Wir sind gemeinsam durch die Coronakrise gegangen. Ich erlebe jetzt die Bewohnerinnen und Bewohner als zufriedene und ausgeglichene Menschen. Es sind die spontanen und liebevollen Begegnungen mit diesen Menschen hier, auch den Mitarbeitenden und den Angehörigen, die mich in dieser sinnerfüllenden und bereichernden Arbeit antreiben. Dafür bin ich sehr dankbar.“
Einen ganz besonderen Dank richtete Cornelia Zoske an die vielen Freunde und Sponsoren, die das Wohnangebot Lange Gasse unterstützen und für diesen Tag die Preise für die Tombola zur Verfügung gestellt haben.
„Ich lade Sie nun ein, dieses Fest mit uns zu feiern. Der Erlös des Tages kommt den Bewohnerinnen und Bewohnern zugute,“ so Cornelia Zoske an die Anwesenden.
Neben leckeren Speisen und Getränken sorgte Robert Kühne mit seinem 1-Mann-Orchester für gute Stimmung. Es gab eine Fotobox und selbst gefertigte Artikel zum Erwerben. Als besondere Gäste waren Caroline Osterburg mit ihren Alpakas und ein Streifenwagen der Polizei vor Ort. Die Bewohnerinnen und Bewohner durften die Alpakas streicheln, kleine Runden mit den Tieren drehen und einmal in einem Polizeiauto sitzen.
Hintergrund:
Die Evangelische Stiftung Neinstedt fördert die Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigungen am gesellschaftlichen Leben. Dazu werden mitten in Städten Wohnangebote geschaffen. Im Wohnangebot Haus Lange Gasse haben 36 Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung ein Zuhause gefunden. Auf drei Etagen und im Erdgeschoss leben in jeder Wohneinheit 12 Frauen und Männer zusammen. Die Nutzerinnen und Nutzer des Wohnangebots können nach individuellem Bedarf zwischen unterschiedlichen Tagesstrukturangeboten wählen. In der hauseigenen Tagesförderung werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter Berücksichtigung ihres individuellen Leistungsvermögens begleitet und gefördert. Dabei werden vorhandene Kompetenzen entwickelt und gestärkt. Das gibt Orientierung und unterstützt die Teilhabe.