Deeskalation in der Evangelischen Stiftung Neinstedt

20.04.2022

Deeskalation in der Evangelischen Stiftung Neinstedt

Die ersten 14 Teilnehmenden haben ihre Ausbildung als Deeskalationstrainerin oder -trainer erfolgreich abgeschlossen.

Die Kursleitenden der Ausbildung, Bernd Anlauf (ganz rechts) und Silvia Stephan (2.v.r.), mit den Absolventen der Deeskalationsausbildung in Neinstedt (Foto: Andreas Damm / ESN)

In der Evangelischen Stiftung Neinstedt Stiftung wird ein professionelles Deeskalationsmanagement umgesetzt. Um dieses gewährleisten zu können, arbeitet die Stiftung mit dem Institut für Professionelles Deeskalationsmanagement (ProDeMa®) aus Geislingen in Baden-Württemberg, einen zuverlässigen Partner für diese Ausbildung, zusammen.
Deeskalation ist gerade in den Systemen des Sozial- und Gesundheitswesens von großer Bedeutung. Studien zufolge sind die Mitarbeitenden dieser Einrichtungen häufig verbalen und zum Teil auch körperlichen Übergriffen ausgesetzt. Daher besteht eine Notwendigkeit, sich mit der Entstehung von Gewalt und Aggression auseinanderzusetzen, um die Möglichkeit einer geschulten Deeskalation zu nutzen. Die nun ausgebildeten Mitarbeitenden werden zukünftig als Multiplikatoren in der Stiftung wirken.
Als Einrichtung, die sich in engem Kontakt um die Belange von Menschen bemüht, gibt es in der Evangelischen Stiftung Neinstedt natürlich auch ein Eskalationspotential. In der Stiftung ist der Entschluss gefasst worden, zum Schutz der Mitarbeitenden vor Übergriffen und dem Schutz der zu betreuenden Menschen vor ihrem eigenen Verhalten, vorbeugend Präventionskonzepte zu entwickeln. Um dieses umzusetzen, fand unter dem Dach des Diakonie-Kollegs der Evangelischen Stiftung Neinstedt eine Ausbildung zur Deeskalationstrainerin oder zum Deeskalationstrainer statt.
14 Mitarbeitende der Stiftung gingen diesen Weg und ließen sich professionell von einem ProDeMa Team schulen. Anhand der sieben Deeskalationsstufen, die als Modell von ProDeMa entwickelt wurden, fand die Ausbildung statt. Alle Inhalte waren praxisorientiert und auf die spezifischen Gegebenheiten des jeweiligen Arbeitsbereiches angepasst. Die Sicherheit der Mitarbeitenden vor psychischen oder physischen Verletzungen durch Übergriffe und die Qualität der Beratung, Begleitung, Betreuung und Pflege mit abwehrenden, heraufordernden, aggressiven und befremdlichen Verhaltensweisen sind bei der Ausbildung die wichtigsten Ziele von ProDeMa. Ein weiteres Ziel ist die Erarbeitung von schriftlichen Konzepten zur Umsetzung des Deeskalationsmanagements für die verschiedenen Arbeitsbereiche in der Stiftung. Die Deeskalationstrainerinnen und -trainer dienen zudem als Multiplikatoren. In der Stiftung bezieht sich die Ausbildung auf die Schwerpunkte „Menschen mit leichter und schwerster Behinderung“ sowie „Kinder und Jugendliche“.