Ausstellung „Die Farbe der Freude“ wurde in der Hochschule Harz eröffnet

03.03.2023

Ausstellung „Die Farbe der Freude“ wurde in der Hochschule Harz eröffnet

Am Donnerstag, dem 02. März 2023 wurde mit einer Vernissage in der Hochschule Harz die Ausstellung der Arbeiten der Gruppe „Malwerk“ eröffnet.

Seit drei Jahren treffen sich jeden Donnerstag Menschen zum Inklusionsprojekt Malwerk. Unter der künstlerischen Leitung von Korvin Reich gestalten Bewohnerinnen und Bewohner aus den Häusern des Guten Hirten, einem Bereich der Evangelischen Stiftung Neinstedt, und Studierende der Hochschule Harz, gemeinsam Werke zu verschiedenen Themen. Sich selbst auszudrücken in Form und Farbe, eine Idee oder Empfindung Gestalt werden zu lassen, miteinander in Austausch zu kommen und voneinander zu lernen und einfach eine gesellige Zeit der Teilhabe zu erfahren, das Alles ist gelebte Inklusion in diesem Projekt. Viele schöne Werke sind dabei entstanden. Die Werke, in denen sich die Freude, Konzentration und Empfindungstiefe widerspiegelt, werden jetzt der Öffentlichkeit präsentiert.

Begrüßt wurden die Gäste der Vernissage durch den Rektor der Hochschule, Prof. Dr. Folker Roland mit den Worten. „Ich freue mich über die tolle Zusammenarbeit zwischen den guten Hirten und der Hochschule Harz. Wir sind direkte Nachbarn in der Friedrichstraße. Da passt das Projekt sehr von der räumlichen Nähe, der künstlerischen Zusammenarbeit und dem guten Zusammenleben von verschiedenen Menschen.“

Karsten Noack ist der verantwortliche Mitarbeiter der Evangelischen Stiftung Neinstedt für das Projekt. In seinen Worten an die Anwesenden berichtet er: „Für Menschen mit geistigen Einschränkungen ist es noch mal schwieriger gesellschaftlich teilzuhaben. Wenige Ereignisse in ihrem Leben gibt es, in denen sie öffentliche Würdigung oder Anerkennung erhalten. Dennoch sind sie gleichsam aktiv, setzen sich ein, wirken und prägen ihr Umfeld mit.“

Korvin Reich, freischaffender Maler, Zeichner und Lyriker erläuterte: „Ich wurde angesprochen ob ich mir so ein Projekt vorstellen kann. Ich habe gleich zugesagt und wir haben gemeinsam ein Konzept entwickelt. Als Künstler begegnen wir uns auf der gleichen künstlerischen Ebene. Das Malen verbindet uns und ist die Brücke zur Verständigung. Auch wenn sich das Leben als Mensch mit geistiger Behinderung und das Leben als Student der Hochschule Harz im Alltag ganz anders anfühlt. Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen leben unmittelbarer und direkter mit ihren Gefühlen. Dadurch sind sie auch direkter und spontaner in ihrer künstlerischen Gestaltung. Das wirkt ansteckend und befreiend und mancher von uns traut sich dann Dinge auszuprobieren, die er noch nie gemacht hat.“

Während der Vernissage konnten die Gäste ein gemeinsames Bild gestalten, woran sich auch viele beteiligten und ein eindrucksvolles Werk entstand.

Begleitet wurde die Veranstaltung mit schwungvoller Musik der Gruppe PS-Beat + P. Noch bis Ende April können die Werke des Projekts Malwerk in den Räumlichkeiten der Hochschule Harz „Papierfabrik (Haus 9)“ betrachtet werden.
Unterstützt wurde die Arbeit des Projekts durch die Zajadacz Stiftung.