Philippinische Gäste im Guten Hirten

13.08.2020

Philippinische Gäste im Guten Hirten

Am Mittwoch, dem 12. August 2020, konnten die Bewohnerinnen und Bewohner des Wohnangebotes für Menschen mit Behinderung so einiges über die philippinische Kultur erfahren.

Normalerweise nehmen die Bewohnerinnen und Bewohner des Guten Hirten hier täglich individuelle Tagesförderung wahr. So erfahren sie Unterstützung, die ihnen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen soll. Auch Menschen mit Behinderung, die in der häuslichen Umgebung wohnen, nutzen dieses Angebot an dieser Stelle.
„In der Sommerzeit gibt es in der Tagesförderung eine zweiwöchige Schließzeit“, erklärt Iris Holung, die als Teamleiterin im Guten Hirten arbeitet. „Um die Zeit sinnvoll zu überbrücken, lassen wir uns die verschiedensten Aktivitäten einfallen“, so Iris Holung weiter.

Bereits seit 2009 arbeitet Vicenta Jorgos im Guten Hirten in Wernigerode. Wie auch ihre Kollegin Amy Bormann stammt die gelernte Sportlehrerin von den Philippinen.

Iris Holung hatte die Idee, die beiden Mitarbeiterinnen in die Gestaltung der Aktivitäten intensiv einzubinden. „Ich habe die beiden gefragt, ob sie nicht eine Kleinigkeit Landestypisches zum Frühstück machen könnten. Da hat sie ihr Nationalstolz gepackt und sie haben mit vielen Freunden diesen tollen Tag auf die Beine gestellt.“

So haben Vicenta Jorgos und Amy Bormann mit weiteren philippinischen Freunden einiges vorbereitet. Zum Beispiel wurde ein Programm einstudiert, um die Anwesenden mit philippinischen Tänzen vertraut zu machen. In diese wurden auch die Bewohnerinnen und Bewohner des Guten Hirten mit einbezogen. Zwischendurch gab es ein Mittagessen, wie es im asiatischen Raum typisch ist. Als besonderer kulinarischer Höhepunkt wurden zum Kaffeetrinken mehr als ein Dutzend verschiedene selbstgemachte philippinische Süßspeisen angeboten.

„Dafür sind wir extra nach Berlin gefahren, um die speziellen Zutaten einzukaufen“, berichtet Vicenta Jorgos. „Dort haben wir dann auch die philippinische Botschafterin nach Wernigerode eingeladen“, so Vicenta Jorgos weiter. Aufgrund der besonderen Corona-Schutzmaßnahmen hat diese dann leider ihr Kommen absagen müssen.
Um auch das Umfeld möglichst authentisch aussehen zu lassen, sammelten Vicenta Jorgos und Amy Bormann bei ihren Freunden und Bekannten viele einheimische Kleidungsstücke, die sie und die Mitarbeitenden des Guten Hirten dann trugen. Das gesamte Gelände der Einrichtung wurde zudem feierlich geschmückt und im großen Aufenthaltsraum wurden Bilder zur Geschichte der Philippinen per Diashow gezeigt.

An diesem rundherum gelungenen Tag konnten sich die Bewohnerinnen, Bewohner und Mitarbeitenden des Guten Hirten von „philippinischer Lebenslust“ anstecken lassen.
Vicenta Jorgos sieht es so: „Wir müssen alle glücklich sein, das ist doch die Hauptsache im Leben. Das will ich auch den Bewohnerinnen und Bewohnern vermitteln“.

Das Wohnhaus „Zum Guten Hirten“ in der Friedrichstraße in Wernigerode ist ein Wohnangebot der Evangelischen Stiftung Neinstedt. 46 erwachsene Menschen mit geistigen und mehrfachen Behinderungen leben in vier Wohngemeinschaften in insgesamt drei Häusern. Die einzelnen Angebote werden altersgerecht und individuell entwickelt und das Leben und Wohnen familiär gestaltet. Es wird großer Wert auf eine enge Zusammenarbeit mit den Angehörigen und Betreuern der Bewohnerinnen und Bewohnern gelegt. Mit dem angewandten Montessori-Motto „Hilf mir, es selbst zu tun“ erlangen die Bewohnerinnen und Bewohner verbesserte Fertigkeiten und so eine größere Teilhabe am Leben.