Die Hölle wurde bezwungen

07.09.2020

Die Hölle wurde bezwungen

Triathlon für Menschen mit geistiger Behinderung war ein voller Erfolg

 Am Sonntag, den 6. September 2020, fand unter dem Namen "Hölle Special" zum zweiten Mal der Triathlon für Menschen mit einer geistigen Behinderung im norddeutschen Raum statt. Dazu fanden sich mehr als 100 Startende ein.
Alexander von Garczinsky, der Athletensprecher von Special-Olympics Sachsen-Anhalt, sprach den sportlichen Eid und eröffnete damit die Veranstaltung.
Bereits hierbei ließ sich der Stellenwert dieses Wettkampfes erkennen. So kamen neben den Teilnehmenden aus verschiedenen Einrichtungen der Eingliederungshilfe in Mitteldeutschland auch Startende aus Brandenburg und Schleswig-Holstein.
Einmalig bei dieser Veranstaltung ist, dass der Triathlon, zwar in der Distanz verkürzt, auf der Originalstrecke der Mitteldeutschen Meisterschaft "Die Hölle von Q" durchgeführt wird. Zieleinlauf war auf dem Marktplatz in Quedlinburg. Damit geht man mit dieser Veranstaltung mitten unter die Menschen.

In der Durchführung fand die Schwimm-Disziplin analog der "Hölle von Q" im Badesee in Ditfurt statt.
Nach dem Wechsel auf das Rad und der anschließend absolvierten Laufstrecke wurden die Einzelsportler und Staffelteilnehmer in Quedlinburg von einem begeisterten Publikum in Empfang genommen.

Der Triathlon wurde von den Veranstaltern der "Hölle von Q" und der Evangelischen Stiftung Neinstedt organisiert und durchgeführt. Daneben gab es noch eine Reihe von Sponsoren und Sportvereinen, die dieses Event durch ihre Unterstützung ermöglicht haben. Der Triathlon ist eine Veranstaltung im Rahmen der Special Olympics, der olympischen Organisation für Menschen mit einer geistigen Behinderung. Vor Ort war auch Susann Albrecht, die Geschäftsführerin von Special Olympics Sachsen-Anhalt. Sie erläuterte: „Das ist genau das, was wir als Organisation wollen. Unsere Mitglieder sollen selber aktiv werden. Das ist hier in Neinstedt passiert. Die Kooperation mit der „Hölle von Q" entspricht unserer Vorstellung gemeinsam Sport zu treiben. Wir wollen das Konzept des „Unified Sports" vorantreiben. Also gab es zum Wettkampf natürlich auch Staffeln mit Menschen mit und ohne Beeinträchtigung".

Aus Sicht der Evangelischen Stiftung war der Triathlon auch ein sportlicher Erflog. Neben guten Ergebnissen in allen Bewertungsgruppen gingen mit Christian Mau, Maik Meyer und Toni Günther, bei den männlichen Einzelstartern alle drei Podestplätze an Sportler der Evangelischen Stiftung Neinstedt. Auch bei den gemischten Staffeln konnten die Neinstedter Sportler den Sieg unter sich ausmachen.

Möglich war diese Veranstaltung nur, da im Vorfeld ein Konzept für die Einhaltung der Hygiene-Standards erarbeitet und konsequent umgesetzt wurde. Allerdings gab es auch einen Wermutstropfen. Im letzten Jahr war die „Hölle Spezial“ einen Tag vor dem Mitteldistanz-Triathlon und mit einem Begegnungscamp an der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) in Neinstedt verbunden. Dieses Camp musste in diesem Jahr leider ausfallen.