Danke an Regina Kreutzer

27.04.2020

Danke an Regina Kreutzer

Die leitende Ärztin des Evangelischen Fachkrankenhauses für Psychiatrie in Neinstedt, Dipl.-Med. Regina Kreutzer, gibt zum 1. Mai 2020 nach über dreißig Jahren Tätigkeit die leitende Position in neue Hände.

Am 1. September 1988 begann der Dienst von Dipl.–Med. Regina Kreutzer in den damaligen Neinstedter Anstalten. Regina Kreutzer kam aus Uchtspringe, wo sie ihren Facharzt-Titel für Psychiatrie und Neurologie erworben hatte, nach Neinstedt. Durch einen Kontakt nach Neinstedt hatte Regina Kreutzer erfahren, dass die Stelle eines Arztes neu besetzt werden sollte. „Ich war beeindruckt vom Fortschritt in der Behindertenpflege und habe mich schnell für Neinstedt entschieden.“, berichtet Regina Kreutzer.
In Jahr 1988 gab es noch Wohngruppen von Menschen mit Schwerst¬mehrfach-Behinderungen im Gebäude des heutigen Fachkrankenhauses. Zudem wurde ein Teil des Gebäudes als Altenpflegeheim genutzt. Daneben gab es Belegbetten für Psychiatrie, die von verschiedenen Ärzten betreut wurden.
„Als ich nach Neinstedt kam, hatte ich einen Plan. Ich wollte psychotherapeutische Methoden in die Psychiatrie integrieren. Zusammen mit therapeutischen Mitstreiterinnen und Mitstreitern, den Pflege-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist uns das auch gelungen.“, erläutert Regina Kreutzer.
Nach der politischen Wende wurde das Sozialsystem neu geordnet. Die Wohngruppen sind in andere Häuser gezogen.
Nun konnte der stationäre Bereich gestaltet werden; schon bald wurde eine Tagesklinik eröffnet und die optimale Behandlungskette um die Psychiatrische Institutsambulanz erweitert. Hier werden heute jährlich fast 800 Patientinnen und Patienten behandelt.
Seit 1994 war die Mutter von vier Kindern, Regina Kreutzer, leitende Ärztin des Fachkrankenhauses und seit einigen Jahren Bereichsleiterin des Bereiches Gesundheit der Stiftung. Diese Doppel-Belastung war nur durch eine hohe Identifikation mit der Stiftung und der Nähe zum Arbeitsplatz im Neinstedter Fachkrankenhauses zu bewältigen, zumal bis zum heutigen Tag sehr viele Bereitschaftsdienste von ihr geleistet werden.
Durch die Betreuung der Kinder im stiftungseigenen Kindergarten „Spielstunde“ und viel Unterstützung aus dem nahen Umfeld ließen sich Arbeit und Familie gut verbinden.
Fragt man Regina Kreutzer über die positiven Dinge in ihrer Amtszeit fällt ihr sofort ein: „Langsam gelang es, ein multiprofessionelles Team aufzubauen und ein bio-psycho-soziales Therapiekonzept zu entwickeln. Dieses kreativ und federführend umsetzen zu dürfen, hat mir sehr viel Freude bereitet.“ Weiter erläutert Regina Kreutzer: „Weil unser Krankenhaus so überschaubar ist, können wir jede Patientin und jeden Patienten mit dem gesamten Team ganzheitlich in den Blick nehmen; auch das ist für mich als Ärztin sehr zufriedenstellend.“

Eine weitere Errungenschaft von Regina Kreutzer ist das Konzept für eine Werkstatt für seelisch behinderte Menschen, dass das Fachkrankenhaus für die Evangelische Stiftung Neinstedt geschrieben hat. Dadurch werden den Patientinnen und Patienten eine soziale Nachsorge und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglicht.
Das ist bis heute einmalig in der psychiatrischen Landschaft der Umgebung und bedeutet für die Patientinnen und Patienten des Fachkrankenhauses einen großen Gewinn für ihre psychosoziale Stabilisierung“.
Regina Kreutzer sieht dem Rückzug aus der Position der Leitenden Ärztin positiv entgegen: „Ich bin sehr froh und dankbar, dass ich dieses gut bestellte Haus in kompetente Hände legen kann.“

Zudem wird Regina Kreutzer weiterhin als Oberärztin im Fachkrankenhaus und in der Psychiatrischen Institutsambulanz der Evangelischen Stiftung Neinstedt tätig bleiben.