Sieben Mal „Mut zum Schnitt“ für eine gelungene Ausstellung

11.11.2019

Sieben Mal „Mut zum Schnitt“ für eine gelungene Ausstellung

Ausstellungseröffnung in der Lyonel-Feininger Galerie

Am Freitag, den 8.November 2019, fand in der Lyonel-Feininger-Galerie in Quedlinburg die Eröffnung einer besonderen Ausstellung statt. Linolschnitte von Menschen mit Behinderung werden vorgestellt. 16 Menschen, die in der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) und in der Tagesförderung der Evangelischen Stiftung Neinstedt gefördert werden, zeigen nun ihre Werke den Besuchern der Galerie.

Die Idee, eine Ausstellung in Kooperation zwischen der Evangelischen Stiftung Neinstedt und der Lyonel-Feininger-Galerie durchzuführen, kam den Beteiligten schon vor längerer Zeit. Die Gespräche zur Planung der jetzigen Ausstellung, begannen vor etwa einem Jahr. Nun konnte sie eröffnet werden.

Annette Fischer, stellvertretende Leiterin der Lyonel-Feininger-Galerie, begrüßte die Gäste und freute sich über die rege Anteilnahme an der Eröffnungsfeier. „Nicht nur das Bild selbst ist wichtig, sondern auch der Weg der Entstehung. In diesen Werken steckt Mut und Sorgfalt“, betonte Annette Fischer und ergänzt dazu: „Meinen herzlichen Dank an alle, die uns ein Werk zur Verfügung gestellt haben, sonst wäre es nicht so eine gelungene Ausstellung geworden“.
Anschließend ergriff der Pädagogisch- Diakonische Vorstand der Stiftung, Hans Jaekel, das Wort und betonte seine große Freude über diese Kooperation zwischen der Evangelischen Stiftung Neinstedt und der Lyonel-Feininger-Galerie. „Gerade im Bauhausjahr ist es eine besondere Ehre, dass wir in so einem renommierten Haus ausstellen dürfen“. Einen besonderen Blick richtete Hans Jaekel auf Annegret Vietze, die als Mitarbeiterin der Tagesförderung der Stiftung, die Künstler bei der Entstehung der hier gezeigten Werke begleitet hat. „Ich möchte Danke sagen, dass es Ihnen so gut gelingt, die Potentiale eines Menschen künstlerisch umzusetzen. Dabei fördern sie die Teilhabe dieser Menschen“, so Hans Jaekel.

„Ihr seit ganz tolle Mutmacher“, betonte Annegret Vietze mit Blick auf die 16 ausstellenden Künstler.
Und das die Umsetzung der Arbeiten nicht so einfach war, machte Annegret Vietze nachfolgend deutlich. Dafür braucht man sieben Mal Mut. Jeder der Teilnehmer des Kunstprojektes braucht Mut, viel Arbeit zu investieren, sich etwas zuzutrauen, sich von alten Mustern zu lösen, Tipps anzunehmen, sich zu entscheiden und auch vielleicht mal ein Pflaster auf den Finger zu kriegen. Und als durchführende Mitarbeiterin braucht Annegret Vietze ihren ganz persönlichen Mut, immer wieder neu mit den unterschiedlichen Menschen ein Projekt zu starten.

Mit einem gemeinsamen Drum-Circle im Foyer der Galerie konnten die Gäste dann selbst Mut beweisen und den Abend ausklingen lassen.

Die Ausstellung ist noch bis zum 3.Februar 2020 im Projektraum der Lyonel-Feininger-Galerie in Quedlinburg zu sehen.