Werkschau über Max Greiner in der Evangelischen Stiftung Neinstedt

01.10.2015

Werkschau über Max Greiner in der Evangelischen Stiftung Neinstedt

Die Evangelische Stiftung Neinstedt präsentiert im Brüderhaus in der Lindenstr. 3 erstmalig eine Werkschau von Max Greiner.

Die Evangelische Stiftung Neinstedt präsentiert im Brüderhaus in der Lindenstr. 3 erstmalig eine Werkschau von Max Greiner. Fast jeder, der mit der Neinstedter Einrichtung in Berührung kommt, wird automatisch mit Max Greiner konfrontiert. So stammen die Paramente in der Lindenhofskirche oder aber der Eingangsbereich und der Andachtsraum des Brüderhauses von ihm. Trotzdem ist dies nahezu unbekannt. "Dementsprechend muss ein vorrangiges Ziel dieser Ausstellung darin bestehen, diesen Künstler, der Neinstedt im wahrsten Sinne des Wortes prägte, erstmals einer größeren Öffentlichkeit vorzustellen," so Christian Mühldorfer-Vogt, Sprecher der Evangelischen Stiftung Neinstedt.

Max Greiner war ein vielfältig begabter Künstler, seiner Zeit weit voraus, dem kein Material fremd war. Das hatte zur Folge, dass er in seiner Kunst und seinem schriftstellerischem Tun nur von wenigen verstanden wurde. "Er blieb für viele ein Exot, der aus allen bekannten Registern heraus fiel", so Karen Reinsch, die Witwe von Max Greiner.

Geboren wurde Max Greiner 1940 in Steinach/ Thüringen. Zwischen 1954 und 1957 absolvierte er zwar eine Ausbildung als Kartonagenmacher, aber spätestens 1958 traten seine künstlerischen Talente offen zutage. An der Fachschule für angewandte Kunst in Empfertshausen (Rhön) begann er eine Ausbildung als Holzbildhauer, die er 1960 vorzeitig mit Erfolg abschloss.

Im gleichen Jahr fing Greiner die Ausbildung zum Diakon in den damaligen Neinstedter Anstalten an. Sein Motiv hierzu umschrieb er damit, sich "dem lebendigen Glauben zuzuwenden" (M. Greiner). In dieser Zeit belegte er unter anderem auch einen Paramentikkurs in Eisenach. Zwar war er 1964/65 im Theologischen Seminar in Leipzig eingeschrieben und begann außerdem kurzzeitig im Herbst 1966 mit dem Pfarrassistentenkursus in Eisenach. Neinstedt blieb jedoch sein beruflicher Fixpunkt. In diese Zeit fällt auch die Heirat mit Karen Steinbach.

Die Malerei als spezifische Kunstform nahm bei Max Greiner zunehmend einen immer größeren Raum ein. Sein Leben als Künstler definierte er hierbei als das des Ästheten und des Intellektuellen, der seit seinem 17. Lebensjahr von einem Gestaltungsdrang geprägt und getrieben war. Im Mittelpunkt seines Arbeitens und Lebens als praktizierender, in der Diakonie tätiger Christ stand hingegen "die"Wahrhaftigkeit der kirchlichen Lehre". Zumindest ab Mitte der 1960er Jahre untersteht ein Großteil seiner Arbeiten diesem Spannungsbogen. Max Greiner starb frühzeitig im Alter von 29 Jahren am 17. November 1969.

Entstanden ist die Ausstellung, die sich über zwei Ebenen des Brüderhauses erstreckt, in enger Zusammenarbeit mit der Lyonel-Feininger-Galerie. "Ihr Direktor Michael Freitag war wesentlich beteiligt an der Kuratierung und Konzipierung der Ausstellung", stellt Natalie Gaitzsch, Älteste der Diakonischen Gemeinschaft, fest. Zu sehen ist die Werkschau vom 9. Oktober bis 8. November täglich von 8.00 bis 18.00 Uhr.